Die Umsatzrendite ist eine der aussagekräftigsten Kennziffern zum Unternehmenserfolg. Als Prozentzahl zeigt sie, wie viel Euro Gewinn im Durchschnitt von 100 Euro Gesamtleistung nach Abzug aller Kosten übrig bleiben. Dabei umfasst die Gesamtleistung sowohl die bereits abgerechneten Leistungen (Umsatzerlöse), als auch die noch nicht abgerechneten und halbfertigen Leistungen (Bestandsveränderungen). Der Blick auf die Umsatzrendite verhindert, dass sich der Unternehmer von scheinbar tollen Umsatzsteigerungen ein Zerrbild der tatsächlichen Situation seines Unternehmens vorgaukeln lässt. Wichtig ist dabei, dass in dem Periodenergebnis bereits alle betrieblichen Kosten und Erträge für diesen Zeitraum berücksichtigt sind, auch wenn diese noch nicht überwiesen wurden.

Die Beurteilung der Umsatzrendite hängt hauptsächlich von der Höhe des Umsatzes und von der Rechtsform des Unternehmens ab. Beispiel: Ein Unternehmen hat im Juni eines Jahres 50.000 Euro Umsatzerlöse erwirtschaftet und ein Betriebsergebnis (Achtung: Nicht mit dem „vorläufigen Ergebnis“ verwechseln) in Höhe von 5.000 Euro erzielt. Dies ergibt eine Umsatzrendite von zehn Prozent. Diese Renditezahl kann für eine GmbH völlig in Ordnung sein, wenn die Geschäftsführer Eigentümer des Unternehmens sind und ein entsprechendes Geschäftsführergehalt erhalten, das in den Kosten enthalten ist.

Für eine Einzelfirma oder Personengesellschaft könnten zehn Prozent Umsatzrendite bei dieser Umsatzhöhe etwas knapp werden, denn dann müssen aus den 5.000 Euro Betriebsergebnis nicht nur Gewerbesteuern und Zinsen, sondern auch Einkommensteuer und die Sozialabgaben des Unternehmers bezahlt werden. Wenn der Umsatzerlös allerdings bei 100.000 Euro liegt, ergeben die zehn Prozent Umsatzrendite schon 10.000 Euro. Das klingt wesentlich besser. Deshalb ist es wichtig, dass sich der Unternehmer ausgehend von den Zahlen des jüngsten Abschlusses nach seinen Möglichkeiten und Ansprüchen ein entsprechendes Ziel in Euro (Wie viel Gewinn brauche ich, um meinen Lebensunterhalt bzw. meine Ansprüche abzudecken?) und dann umgesetzt auf seine angepeilte Umsatzhöhe in Prozent setzt. Wurde dieses Ziel nicht erreicht, muss der Unternehmer nach den Ursachen forschen. Dabei könnte ein Blick auf die Wareneinsatz- und Personalaufwandsquote weiterhelfen, vielleicht zusammen mit dem Steuerberater. Diese Kennziffern erläutern wir deshalb in den kommenden Ausgaben des xx-Magazins.

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